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Unser Betrieb besteht aus drei Sparten, welche ineinandergreifend eine tolle Kreislaufwirtschaft ermöglichen: Biologische Landwirtschaft, Bio-Bäckerei und Kompostierung. Heute möchten wir euch unsere Kompostierung näher vorstellen.

Öffnungszeiten Kompostannahmestelle:

Montag bis Samstag von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Komposterde

Anhand biogener Abfälle, welche mit effektiven Mikroorganismen vorfermentiert werden, haben wir ein optimales Ausgangsmaterial um eine qualitativ hochwertige Komposterde zu erzeugen. Dieser Kompost wird auf unseren Feldern ausgebracht und dient unserem Boden als Basis für optimalen Humusaufbau.

Somit wird die Nährstoffversorgung unserer Pflanzen und Kulturen durch die hofeigene Kompostieranlage gewährleistet. Um eine optimale Pflanzengesundheit zu erreichen, setzen wir EM (effektive Mikroorganismen) am Betrieb ein. Durch das Ausbringen unserer hochwertigen Komposterde werden Bodenlebewesen und Bodenstruktur positiv beeinflusst.

Grün- & Strauchschnitt

Durch unsere Kompostieranlage bieten wir den OhlsdorferInnen die Möglichkeit an, dass sie ihren Grünschnitt und Strauchschnitt getrennt bei uns anliefern können. Es ist wichtig Strauchschnitt und Grünschnitt zu trennen, da der Strauchschnitt vor dem Kompostprozess zerkleinert werden muss.

Unter dem Begriff Grünschnitt versteht man folgende Abfälle: Gras, Blumen, Laub, Fallobst und Erde (OHNE STEINE)

Unter dem Begriff Strauchschnitt versteht man folgende Abfälle: Holziges Material, Äste, Baumschnitt, Strauchwerk, Stauden und Heckenschnitt

Achtung: Wir nehmen KEINE WURZELSTÖCKE entgegen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Die Kompostierung

Bei der Kompostierung wird mit sauerstoffliebenden Bakterien (aerob) gearbeitet. Üblicherweise wird das Material in dreieckförmigen Mieten aufgesetzt. Die Kompostierung wird in drei Phasen eingeteilt die Ab-, Um- und Aufbauphase. 

Bei der Abbauphase erwärmt sich das Material, die warme Luft steigt auf und somit entsteht ein Unterdruck in der Miete. Durch diesen Unterdruck wird die Luft von außen angesaugt, diesen Effekt nennt man Kamineffekt. Unter optimalen Feuchtigkeitsverhältnissen (das heißt bei der Faustprobe entsteht beim Zusammenpressen der Faust kein Tropfen Wasser und beim Öffnen der Faust bleibt das Material in einem Knödel zusammen) wird die organische Substanz von Mikroorganismen abgebaut. Diesen Vorgang nennt man Heißrotte, hier hat man eine Temperatur von über 40°C, jedoch sollte die Temperatur nicht über 65°C steigen. In dieser heißen Phase werden alle Unkrautsamen und Krankheitserreger vernichtet. Dann kommt es zur Nachrotte (Temperatur unter 40°C) in der das Material zu Nährhumus um- und aufgebaut wird.

Was ist bei der Kompostierung zu beachten

  • Die richtige Feuchtigkeit
  • Ständige Sauerstoffversorgung
  • Die richtige Ausgangsmischung der Materialien
  • Der Erdzusatz
  • Homogenisierung des Materials -> umsetzen

Humus

Um eine ausreichende Sauerstoffversorgung zu gewährleisten, sollte die Miete nicht breiter als 2,5m sein, da sonst ein Fäulniskern im Inneren der Miete entstehen kann (nach ca. 1m ist der Sauerstoff verbraucht). Weiters ist auf ausreichend Strukturmaterial zu achten, dadurch entstehen Luftporen die die Mikrobiologie mit ausreichend Luft versorgt.

In der Ausgangsmischung sollte man ein C/N- Verhältnis von 20 bis 30 zu 1 haben. Wenn man holzige, trockene Abfälle mit frischen, nassen Abfällen so vermischt, dass die Feuchtigkeit stimmt, dann hat man meist auch das richtige C/N- Verhältnis.

Es ist wichtig, dass man 5- 10% lehmige Erde zum Kompostprozess dazu mischt, denn nur so kann ein stabiler Humus (Ton – Humus – Komplex) entstehen.

Durch das Umsetzen will man ein homogenes Material herstellen, damit die Mikrobiologie mit ausreichend Nährstoffen in einem winzigen Bereich versorgt wird. Weiters ist das Umsetzen auch zur Erhaltung einer lockeren Struktur und der damit verbundenen Sauerstoffversorgung unbedingt erforderlich.

Welche Vorteile hat das Kompostieren

  • Ein Großteil des Stickstoffs (ca. 70%) wird organisch gebunden und kann bei der Anwendung nicht mehr verloren gehen
  • Aufbau von Humusstoffen die den Boden beleben, stabilisieren und den Wasserhaushalt in Ordnung bringen
  • Förderung der Bodenbiologie
  • Vernichtung aller Krankheitserreger
  • Abtötung aller Unkrautsamen
  • Kompost kann jederzeit und zu jeder Kultur ausgebracht werden
  • Bei Kompost kann kein Nitrat ins Grundwasser ausgewaschen werden

Ein gesunder und gestärkter Boden ist die Grundlage für eine ordentliche Wirtschaftsweise. Der Boden ist der Filter für sauberes und trinktaugliches Wasser.

Natürlich kann man unsere Komposterde auch für häusliche Zwecke bei uns erwerben.

Wir bitten um telefonische Voranmeldung:

Paul 0660 5156585 Karin 0660 5156586

Die Gestaltungsmöglichkeiten in und auf unserem Betrieb bereiten uns viel Freude. Es ist schön mit der Natur und den Menschen zu arbeiten und mit gutem Wissen und vor allem Gewissen positiv für unser gemeinsames Wohl zu sorgen.

Mit den allerbesten Grüßen

Karin & Paul Reisenberger

Picture of Karin & Paul Reisenberger - Biohof Gütl Adam

Karin & Paul Reisenberger - Biohof Gütl Adam

Karin und Paul bauen auf ihrem biologisch geführten Betrieb alte, verträgliche Getreidesorten an. Das Getreide wird von der Saat bis zur Mühle bei ihnen am Hof bearbeitet und anschließend in ihrer Bio-Bäckerei zu Sauerteigbroten, Gebäck, Mehlspeisen, Teigwaren und vielem mehr verarbeitet. Des Weiteren produzieren sie Kartoffeln und betreiben dank einer Kompostieranlage eine optimale Kreislaufwirtschaft.

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