Der Sommer zeigt sich von seiner schönen Seite und in unseren Gewächshäusern geht’s jetzt endlich wieder rund. Tomaten, Gurken, Paprika und Melanzani müssen aufgeleitet, entgeizt, entblättert und von Unkraut befreit werden. So haben wir jede Menge Arbeit mit unseren Kulturen. Damit wir aber nicht auch noch Schädlinge daran hindern müssen, sich über diese Sommerleckereien herzumachen, setzen wir auf den Einsatz von Nützlingen.
Die wichtigsten Vertreter
Allerhand krabbelt oder fliegt da durch die Gegend und hilft uns, Schädlinge wie Läuse, Wanzen oder Milben in Schach zu halten. Die wichtigsten Vertreter dieser kleinen Helfer sind diverse Raubmilbenarten, Schlupfwespen, Marienkäfer oder Florfliegen.
Meist sind es die Larven der Nützlinge, die den Schädlingen und deren Larven das Fürchten lehren. So frisst eine einzige Marienkäferlarve, die übrigens wegen ihres gefährlichen Aussehens oft nicht als solche erkannt wird, bis zur Ihrer Verpuppung etwa 500 Läuse!
So leben unsere Nützlinge
Um diese Nützlinge in unsere Gewächshäuser zu bringen, müssen wir einiges beachten. Zum einen mögen Nützlinge Pflanzenschutzmittel genauso wenig wie Schädlinge. Daher bemühen wir uns, so wenig wie nur irgendwie möglich davon einzusetzen. Weiters brauchen diese Tiere einen geeigneten Unterschlupf. Und so haben wir uns große Nützlingshotels bestellt und von vier Bewohnern in der Holzwerkstatt des Landespflege- und Betreuungszentrums Schloss Cumberland bauen lassen. Um die Besiedelung etwas zu beschleunigen, kaufen wir für den Erstbesatz Nützlinge von der Firma Biohelp zu.
Hummeln
Und dann haben wir da auch noch Nützlinge, die nicht zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt werden sondern für die optimale Bestäubung von Tomaten und Co zuständig sind – Hummeln!
Diese fleißigen Tiere bekommen wir in eigenen Boxen geliefert, in denen Futter in Form von Zuckerwasser vorhanden ist. So haben die Hummeln auch dann genug zu fressen, wenn erst wenige Blüten da sind.
Hummeln sind im Vergleich zu Bienen die effektiveren Bestäuber für zum Beispiel Tomaten. Sie sind nicht so kälteempfindlich und beginnen schon bei etwa 10 °C mit der Arbeit. Weiters können Hummeln keinen Bienentanz und sind somit nicht in der Lage, ihren Kollegen ein leckeres Rapsfeld in Vollblüte oder eine schöne Blumenwiese zu zeigen, sollte sie sich verirrt haben – somit ist die Hummel sehr standorttreu.
Ziel des Nützlingseinsatzes in unseren Gewächshäusern ist es, ein optimales Gleichgewicht zwischen Schadinsekten und Nützlingen sicher zu stellen und für eine optimale Bestäubung zu sorgen. Wenn ihr noch Fragen zu unseren fleißigen Helferlein habt, lasst es mich gerne wissen.
Euer Michael Kirchgatterer